Laufradbau

Ein gutes Laufrad besteht nicht aus der Summe seiner Einzelteile, sondern die wichtigste Zutat ist erfahrene Handarbeit. Genauso wie bei den Kompletträdern von Rotor Bikes, so steht auch bei unseren handgefertigten Laufradsätzen die Haltbarkeit an allerhöchster Stelle. Durch unseren in-house Laufradbau ist es uns möglich auf indidviduelle Kundenwünsche einzugehen und eine Vielzahl von Komponenten, wie Naben, Nabenschaltungen, Nabendynamos sowie verschiedene Felgen und Speichen zu kombinieren. Unsere Laufräder werden ausschließlich unter Benutzung eines Tensiometers gebaut, vielfach abgedrückt (vorbelastet), damit die Räder unter normalem Einsatz nicht nachzentriert werden müssen. Auf Wunsch bieten wir das Binden und Verlöten der Speichenkreuzungen oder auch eine belastungsgerechte Einspeichung an.

Handwerk

Einspeichmuster

Es existiert eine Fülle von Einspeichmustern, doch technisch gesehen sind vor allem die klassischen Muster, wie die 2- oder 3-fach gekreuzte Einspeichung, sinnvoll, die sich auch schon seit Ewigkeiten bewähren. Die passende Speichung ist unter anderem von der Laufradgröße und Lochzahl abhängig. Naben mit großen Flanschen, wie z.B. die Rohloff, werden zweifach und Naben mit kleineren Flanschen dreifach gekreuzt eingespeicht. Bei felgengebremsten Vorderrädern ist auch eine radiale Einspeichung möglich, sofern die Nabe dafür zugelassen ist.

Angleichen der Speichenspannung

Die Verwendung eines Tensiometers, mit dem die Speichenspannung gemessen wird, garantiert, dass jede einzelne Speiche auf eine ausreichend hohe und gleiche Vorspannung gebracht wird. Jede Speiche muss so hoch vorgespannt sein, dass sie im Betrieb niemals vollständig entlastet wird. Dies ist Voraussetzung für ein dauerhaft haltbares Laufrad.

Belastungsgerechte Speichenspannung

Auf Kundenwunsch bieten wir auch eine belastungsgerechte Einspeichung der Laufräder an. Aufgrund der asymmetrisch angeordneten Flansche der meisten Naben, v.a. bei Hinterradnaben mit Freilaufkörpern und Vorderradnaben mit Disc-Aufnahme, resultieren auf beiden Seiten der Laufräder unterschiedlich hohe Speichenspannungen. So ist es bei Hinterradnaben nicht selten, dass die rechte Seite mit 1100N und die linke mit nur 700N vorgespannt ist. Belastungsgerecht bedeutet nun, auf der höher vorgespannten Seite stärkere und auf der schwächer vorgespannten Seite dünnere Speichen zu verbauen. So spart man schnell 50g Gewicht pro Laufradsatz bei nahezu gleichbleibender Steifigkeit und erhöhter Dauerhaltbarkeit.

Abdrücken des Laufrades

Das Vorbelasten, oder Abdrücken des Laufrades sorgt dafür, dass sich die Speichen und Nippel nach dem Zentrieren richtig setzen, was jedoch zu einer Verminderung der Speichenspannung führt. Nach jedem Abdrückvorgang muss also das Laufrad erneut zentriert und die Speichenspannung gegebenenfalls wieder erhöht werden. Dieser Arbeitsschritt wird bei uns so oft wiederholt, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist.

Binden und Verlöten der Speichenkreuzungen

Beim Binden und Verlöten werden an den Kreuzungspunkten der Speichen diese mit einem Kupferdraht stramm umwickelt und danach verlötet. Diese Fixierung der Speichen unterbindet unerwünschte Schwingungen und sorgt somit für eine erhöhte Haltbarkeit. Diesen zusätzlichen Arbeitsschritt empfehlen wir vor allem den Vielfahrern unter unseren Kunden.

Wahl der richtigen Komponenten

Genauso wie bei unseren Kompletträdern, werden auch unsere Laufräder optimal auf ihren Einsatzzweck abgestimmt und optimiert. Wir greifen hierbei auf 10 Jahre Erfahrung im Laufradbau zurück, um die passenden und sinnvollsten Komponenten zu wählen. Kriterien reichen vom Fahrergewicht, Fahrstil und Einsatzzweck bis hin zu Reifenbreite, Luftdruck, gewünschtes Gewicht des Laufradsatzes, Tubeless-Fähigkeit und natürlich dem Budget etc. ab. Ein sehr leichter unserer Laufradsätze, der für einen leichten Fahrer ausgelegt ist, ist also in seinem Einsatzbereich genauso haltbar wie ein sehr massiver Laufradsatz am Reiserad oder Downhill-Bike.

Speichen

Wir verbauen ausschließlich hochwertige, konifizierte Speichen der Marken DT Swiss und Sapim. Konifizierte Speichen haben ein verjüngtes und daher elastischeres Mittelteil, wodurch sowohl die Felge als auch die Nabenflansche entlastet werden. Einwirkende Schläge und Lastspitzen werden so gedämpft bzw. geschluckt und nicht direkt an die anderen Komponenten weitergeleitet.

FELgen

Ein wichtiges Kriterium für die Haltbarkeit eines Laufradsatzes ist die Wahl der Felge, da diese die höchste Auswirkung auf die Steifigkeit des Laufrades hat. Eine Felge ist dann steif, wenn ihr Profil (Querschnitt) ein großes Flächenträgkeitsmoment aufweist, was durch große Höhe und Breite des Profils bestimmt wird. Eine steife Felge kann dadurch bspws. mit dünneren Speichen kombiniert werden. Denn eine steife Felge kann die einwirkenden Kräfte auf mehr Speichen verteilt als eine weiche Felge. Durch eine steife Felge erhöht sich somit sowohl die Steifigkeit als auch die Dauerhaltbarkeit des Laufrades.